Aufführung von "Pressefreiheit: 9, 2, 6" und "Häusliche Gewalt: 16, 4, 12"

Im Rahmen der Ausstellung „Doppelter Boden“ im Dezernat 5 führte der Grundkurs Darstellendes Spiel 12 am 16.10.2025 zwei dokumentarische Theaterstücke zu den Themen häusliche Gewalt und Pressefreiheit unter der Leitung von K. Brinkmann auf.

Häusliche Gewalt: 16, 4, 12

„Häusliche Gewalt ist weder eine Privatangelegenheit noch ein Kavaliersdelikt. Es ist eine Straftat! Trotzdem schaut die Gesellschaft weg und schweigt. In unserem Stück wollen wir den Betroffenen eine Stimme geben und das schweigen brechen. Unsere Inszenierung konfrontiert, ohne explizit zu sein, und lädt ein, hinzusehen, wo sonst weggeschaut wird.“
„Im Zentrum steht die Figur Denise, die über einen Zeitraum von sieben Jahren physische und psychische Misshandlungen durch ihren Partner erleiden musste.“

„Hinter geschlossenen Türen spielen sich Geschichten ab, die niemand hören will. Schmerz. Ohnmacht. Angst und das Schweigen der Gesellschaft. Dieses Stück gibt den Betroffenen eine Stimme. Es zeigt, was oft übersehen wird: Wie schwer es ist, zu fliehen. Wie leicht es ist, wegzusehen.“ „Die Türspalt ist schmal, aber vorhanden. Er repräsentiert die Möglichkeit, das die Wahrheit ans Licht kommt, das Betroffene gesehen und gehört werden.“

Pressefreiheit: 9, 2, 6

„Der damalige Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang stufte das von Jürgen Elsässer herausgegebene Magazin „Compact“ 2021 als „gesichert rechtsextreme Bewegung“ ein.“ „Der von uns gewählte Titel drückt unsere Sorge aus, ob diese noch sicher oder schon bedroht ist.“

„Es soll die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf die Problematik lenken, dass die Pressefreiheit auch für die rechtsextremistische Presse gilt und nachhaltig die Frage hinterlassen: Wo fängt Pressfreiheit an und wo hört sie auf? Welche Gefahr verbirgt sich hinter diesem Thema, auch für die Demokratie - nicht irgendwo auf der Welt, sondern hier in Deutschland?“

„Der Titel suggeriert Spannung zwischen Kontrolle und Widerstand, zwischen institutionalisiertem Anspruch und individueller Realität. Die Frage: „Wie ist der Verbot der Presse (Compact) legitimiert?“ zwingt zur Auseinandersetzung. Sie stellt bestehende politische Entscheidungen infrage und regt zu einer Reflexion über die Abwägung von Meinungsfreiheit, öffentlicher Ordnung und demokratischer Verantwortung an.